Geschichtliches von Kühren – Quelle: Ortchronik Kühren
Entwicklung des Ortsnamens
1154 Coryn
1495 Koren
1512 Kören
1660 Kyeren
1717 Kühren
Erläuterung des Ortsnamens
Der Name ist sorbischen Ursprungs Coryn, mhd. kürne = Mühle
Geschichtliches
22.11.1154
Bischof Gerung von Meißen siedelte flandrische Bauern an, die mit weitgehenden Privilegien ausgestattet wurden. Das Dorf hatte 18 Hufen (je 60 Acker/27 ha), 15 Siedler aus Flandern bekamen je eine Hufe, der Schulze (Bürgermeister) 2 und die Kirche 1 Hufe.
1470
Stiftung der großen Kirchenglocke durch Bischof Dietrich.
22.10.1514
Bischof Johann von Salhausen ließ die Gerungsche Schenkungsurkunde, nach Abschrift der ihm von den Kührenern überlassenen Originalurkunde, in sein 1488 angelegtes Lehnbuch eintragen, beglaubigt, bestätigt, billigt alles, was den Kührenern 1154 zugestanden worden ist.
1524
Johann von Schleinitz, Salhausens Nachfolger im bischöflichen Amte, bestätigte den Kührenern ihre Vorrechte erneut und schrieb ausdrücklich, dass sie nach 370 Jahren ihre Urkunde noch besaßen. Die Kührener konnten ihm sogar Salhausens Bestätigung vom 15. Dezember 1514 vorlegen, der Eintrag ins Lehnbuch erfolgte jedoch schon am 22. Oktober 1514.
02.06.1524
Bischof von Schleinitz entzog den Kührenern das Recht, ihr Bier zu kaufen, wo sie wollten, trotz Bischof Salhausens Bestätigung (1514) des von Bischof Gerung 1154 verbrieften Rechts.
1542
erste evangelische Kirchenvisitation durch den Superintendenten
1550 – 54
Bischof Nicolaus von Meißen legte das Erbzinsregister des Amtes Wurzen an, nannte darin alle “Besessenen” von Kühren und Trebelshain mit der Größe ihres Besitzes und aller Zinsen, die sie zu zahlen hatten.
1554
Das Erbzinsregister aus diesem Jahr verzeichnet die Namen der Bewohner mit allen Zinsen, Fronen, Rechten, Lehnware, Dingstuhl, Richter Amt, Frondienste der Pferdner, Handdiensten, Herfahrtsdiensten, Grenzen. 21 Hufen, 2 freie Dorfhufen, 1 Pfarrhufe sind verzeichnet, bis 1550 waren es nur 18, kam dann das “Schloßgut” in bäuerlichen Besitz? “Summa dieses Dorffs jerlichem einkommen dem Ampt Wurzen zustendigk: An Gehle 6 Schock, 28 Groschen, an Getreide 20 Scheffel Korn, Gestrichen, 20 Scheffel Hafer Geschlicht (Wurttzischmaß), an Zinsstücken 4 Schock Eier, 10 Rauchhühner.”
Bartel Schwippe wurde als Wirt des Schankhauses “Zum Roß” (später “Das Schwarze Roß”) genannt. 1879 wurde die Schankgerechtigkeit verkauft. Der Hof hatte eine gesonderte Ein- und Ausfahrt und zeitweise auch eine Schmiede. Die dazu gehörenden Felder liegen zusammenhängend im Süden von Kühren. Das deutet auf den früheren deutschen Herrenhof, der z. Z. der Neusiedlung 1154 noch bestand und später einging.
“Der Tiger” am Markt war 1554 im Besitz von Wolf Schlick, 1879 erfolgte der Verkauf der Schankgerechtigkeit.
“Ulrich Hoie hat eine Mahlmühle mit 1 Gange, lehnt dem Ampt und Zinst jährlich insbesonder darein 40 Groschen Erbzins bis Michaelis.”
Streuben und Trebelshain werden nach Kühren eingepfarrt
1581
Bischof von Haugwitz beließ es bei Schleinitzens Schankrechtsentzug und verglich sich mit den Kührenern.
1603
Bau eines neuen Pfarrhauses.
1637
Ausbruch der Pest, Pfarrer Otto starb daran. Durch Kriegseinwirkungen hatte Kühren schon sieben wüste Güter.
1640
“Am Ende dieses Jahres mußten wir alle des Feindes wegen ausreißen und nunter gen Torgau ziehen”.
1645
Kührener Geschirre mussten Proviant nach Meißen fahren.
1648
“Viele Güter liegen wüste und kann die Kirche ihre Geldzinsen nicht bekommen”.
Bestätigung der in der Urkunde verliehenen Vorrechte auf dem Gerichtstage und Wiederholung dieser in den Jahren 1666, 1669, 1675, 1677, 1679.
Raub der Tafel- und Abendmahlgeräte.
1652
Die Tafel- und Abendmahlgeräte wurden ersetzt.
1660
In Kühren lagen noch immer sieben Güter wüst.
1679
Ein armer Unbekannter wurde mit “Bettelfuhre” sterbend von Trebelshain nach Kühren gebracht und am 5. November begraben.
1680
Bierkrieg zwischen Wurzen und Kühren. Die Wurzener Brauberechtigten fielen zum Kirchweihfest bewaffnet in Kühren ein, um die Herkunft des ausgeschenkten Bieres zu kontrollieren.
Nach dem Tod des Wassermüllers Zieschner wurde ein “Vergleichnis” mit der Witwe über das Erbe und die Rechte der unmündigen Kinder erstellt.
1681
Kircheneinbruch, die Diebe wurden durch den Schulmeister gestört und flohen ohne Beute.
31.10.1695
Großbrand 5 Güter
18.06.1705
Großbrand 13 Güter
1710
Handwerkerstreit: Die Schumacher Kührens verteidigten ihr Vorrecht, auf dem Dorf ihr Handwerk zu betreiben gegen die Wurzener Meister.
12.02.1712
Der Pfarrer verglich sich mit seinen Pfarrkindern nach jahrelangem Streit wegen Bezahlung der Amtshandlungen, Hüterechte und anderer Abgaben.
30.12.1712
Großbrand 3 Güter
1726
kaufte der Sohn Hanß Lehmann das Wassermühlengut.
25.02.1730
Einweihung der ersten Orgel.
1736/37
Bau eines neuen Schulhauses.
1742/43
Handwerkerstreit: Die Seiler verteidigten ihre Rechte.
1746
Die Wassermühle und das Halbhufengut wurden für 1000 Gulden Meißner Währung an Johann Gottfried Schanze verkauft, der stirbt 1770. Danach Verpachtung an Gottfried Anders.
1753
Handwerkerstreit: Leineweber verteidigten ihr Recht.
1756
Schloßenjahr – großer Ernteausfall.
1759
Der Kührener Pfarrer bemerkte im Kirchenbuch, durch Furagieren sei seine Kirchfahrt gar sehr heimgesucht worden, da die Kaiserlichen (d. h. die Österreicher) vorgegeben hätten, daß sie alles wegräumen müssten, damit die Preußen nach ihnen nichts fänden.
07.03.1767
Großbrand, 11 Güter brannten nieder.
1772
Handwerkerstreit: Tischler verteidigten ihr Niederlassungsrecht.
Im Schenk-Atlas war eine Försterei Kühren eingezeichnet. Im Dorf wohnten Forstknechte (Förster zu Fuß – im Gegensatz zu den Hegereitern). Sie mußten früher die vom Geleitmann zusammengestellten Kaufmannszüge begleiten. Der Geleitmann nahm das Geleitgeld ein, war aber nebenbei Schulmeister oder Handwerker.
1774
Christian Eißenschmidt kaufte die Wassermühle.
1783
Die Gemeinde kaufte den Oberteich von der Rittergutsbesitzerin Johanna Friederike von Schönberg aus Roitzsch für 600 Meißner Gulden (Zahlung Februar 1784). Er maß ursprünglich 12 Acker und 195 Quadratmeter und wurde mit 30 Schock Setzlingen besetzt, die jährlich ca. 10 Schock Fische Nutzung brachten. Die Kührener Bauern legten diesen ehemaligen Stiftsteich später trocken, um die Fläche als Wiese zu nutzen.
1791
Johann Christian Seidel kaufte die Wassermühle von seinem Schwiegervater Christian Eißenschmidt.
In “Alphabetisches Verzeichnis aller in dem Churfürstenthum Sachsen…befindlichen…Städte, Ämter, Flecken, Rittergüther…” war “Kühren, Creiß Wurzen, Amt Wurzen 1.) Amts † dorf 2.) mit 95 ßo. auf Schönstädter Mark 3.) mit 91 ßo. auf Staucher Mark” verzeichnet.
1797
Vergütung von Viehseuchenschäden (Milzbrand) durch den Staat.
1803
Johanna Christina Scheufler verw. Seydel, geb. Eißenschmidt verkaufte die Wassermühle an ihren Ehemann Johann Traugott Scheufler, den früheren Pächter der Pastmühle in Burkartshain.
erwarb der auf dem Grundstück wohnende Seiler Haferkorn das Schankrecht des Gasthofes “Zur Erholung”.
1806
Neubau des Pfarrhauses.
verkaufte der Gastwirt Karl August Eberhardt die von ihm am Meltewitzer Weg erbaute Windmühle an seinen mittelsten Sohn Carl Friedrich Eberhardt.
Juli 1807
Für die Reise Kaiser Napoleons von Dresden nach Leipzig über die Poststraße waren die Bauern Mocker, Thieme, Scheibe, Jentzsch, Wein, Dietze, Seidel, Salzmann mit je zwei Pferden dem Wurzener Postmeister Weselowsky gestellungspflichtig. Schon von 19. Juli an mussten die Gespanne täglich auf den angewiesenen Plätzen bereitstehen, erst am 23. Juli war dann der letzte Tag.
1812
Typhusausbruch
1813
Der Vormarsch Napoleons bis Schlesien, sein Rückzug und der Vormarsch der Alliierten auf Leipzig brachte viel Beschwerden, Truppendurchzüge, Einquartierungen, Lebens- und Futtermittellieferungen, Räubereien.
12.11.1815
Großbrand 3 Güter
1818
Carl Friedrich Eberhardt verkaufte die Windmühle am Mühlberg an Meister Gottlob Gämlich aus Zeuckritz, der ein Zeugnis der Adelich-Thielanschen Gerichte Lampertswalde vorlegte.
15.03.1823
Großbrand 4 Güter
28.03.1827
Großbrand 16 Güter, 3 Häuser und die Schule total, von 2 Gütern die Wohnhäuser und von der Pfarre sämtliche Seitengebäude. Fast die ganze Schulstraße brannte ab.
12.05.1827
Zwei große Güter und ein Haus brannten nieder. Dabei verlor auch ein junger Mensch im Feuer sein Leben.
1827
Die Erben des Wassermüllers Johann Traugott Scheufler verkauften die Mühle an Elvira Pönitz.
1827/28
Schulhausneubau an alter Stelle nach Abriss.
1833
erfolgte die Aufteilung des Gemeindebesitzes.
1835
wurden die Trebelshainer Kinder mit in Kühren eingeschult und ein 2. Lehrer eingestellt.
1836
kaufte Carl Friedrich Scherer aus Burkartshain die Windmühle am Mühlberg.
19.09.1836
Die Wassermühle samt Wirtschaftsgebäuden brannte bis auf den Grund nieder. Sophie Pönitz beantragte den Neubau.
1837
Der Gasthofsbesitzer Andreas Theilemann kaufte die Windmühle am Mühlberg. Im Juni 1837 gab es die Zustimmung des Finanzministeriums, der Königlich-Sächsischen Kreisdirektion und der Amtshauptmannschaft Grimma zum Neubau der Wassermühle. Allerdings musste das neue Gebäude 60 Ellen von dem mit Stroh gedeckten Schurichtschen Haus entfernt sein.
1838
Johann Gottlieb Neubert kaufte das Mühlengut, den Bauplatz für die neue Mühle und das Baumaterial.
1840
wurden das Wohnhaus mit Mühlenwerk, dazu Kuh-, Ochsen- und Schafstall sowie Schuppen und Scheune gebaut. Bereits 1840 gab es einen “Anhaltepunkt” für die gemischten Personen- und Packzüge (westlich der Brücke Kühren-Trebelshain), der wegfiel, als durch den intensiven Steinbruchsbetrieb in der Mark Schönstädt der Haltepunkt Dornreichenbach gebaut wurde.
1841
Ablösung der Frondienste durch Geldrenten.
1844
Gasthofsbesitzer Andreas Theilemann veräußerte die Windmühle am Mühlberg an Johann Gottlob Geißler aus Lampertswalde.
1845
Kühren löste seine Frondienste für das Wurzener Pfarramt ab. Beginn der Grundstückszusammenlegung.
16.06.1847
Die Folien des Grund- und Hypothekenbuches für das Dorf Kühren waren vorbereitet.
1847
“Der Orgelbaumeister Herr Schrickel aus Eilenburg hat im Sommer d. J. in hiesiger Kirche eine neuerbaute Orgel mit 9 Stimmen aufgestellt …”
1849
Großbrand 7 Güter
1852
verkaufte Johann Gottlieb Neubert, Besitzer der Wassermühle, die zum Mühlengut gehörende Parzelle (149 Flb) mit darauf stehender Windmühle an Johann Friedrich Traugott Menzel.
1854
Besitzer der Windmühle am Mühlberg wurde Georg Michael Zschoche.
1854/55
Ablösung der Geldgefälle am Stift Wurzen durch Renten.
1863
Ein schwerer Sturm stürzte die Windmühle am Bäckenberg um. Sie wurde wieder aufgebaut.
1864
Die Windmühle am Mühlberg ging in Besitz von Johann Gottlob Eduard Geißler über.
1866
Bau eines zweiten Schulhauses auf dem Nachbargrundstück, Einstellung eines zweiten ständigen Lehrers.
07.12.1868
Umsturz der Bockwindmühle auf dem Bäckenberg durch Sturm.
11.07.1874
Zwei Blitze schlugen nacheinander zuerst in den Schweinestall, dann in die Röthingsche Windmühle ein und zündeten.
1874
Gründung des Landwirtschaftlichen Vereins durch Albin Schöne, welcher zunächst in Körlitz, wenig später aber in Kühren seinen Sitz nahm.
1874
Missernte, Brunnen versiegten
1875
Im Gasthof “Zum Tiger” brach die Rinderpest aus. Alles Vieh wurde abgestochen und vergraben, benutzte Geräte und Kleidungsstücke verbrannt. 64 Mann Militär bewachten das Dorf und überwachten die Durchführung der Anweisungen.
05.03.1876
Albin Schöne gründete den” Landwirthschaftlichen Consumverein zu Kühren” als eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung, den späteren Ländlichen Wirtschaftsverein.
1878
Albin Schöne gründete als Unternehmen des Landwirtschaftlichen Vereins Kühren eine Bücherei für Kühren und Trebelshain, die später als Volksbücherei in Gemeindebesitz überging. Der Buchbestand betrug 1880 bereits 113 Bände.
1879
kaufte Friedrich August Kleine vom Gasthof “Das Schwarze Roß” und “Zum Tiger” das Schank- und Beherbergungsrecht (für je 650 M) und baute auf dem Badeplan (wo im Mittelalter die Badestube stand) einen neuen Gasthof “Zur Sächsischen Krone”. Heute Gaststätte “Zum Elefanten”.
1879
Nach dem Zukauf des Nachbargrundstückes und Erwerb des Schankrechtes eröffnete am Markt das “Gasthaus Thieme”, zeitweise auch Kramladenbetrieb.
1884
Die Wassermühle kam im Besitz der Familie Kern und wurde von dieser bis 1960 betrieben. Mahlhaus und Wasserrad standen seit 1860.
16.02.1885
Gründung des Trägervereins. Die Mitglieder tragen reihum die Särge ihrer Verstorbenen zu Grabe.(Sargträger)
08.07.1888
Elefantenmord in Kühren
1891
Nach Erlass des Genossenschaftsgesetzes vom 1. Mai 1889 wurde das Statut des “Landwirthschaftlichen Consumverein zu Kühren” überarbeitet. Die Generalversammlung des Verein entschied sich für die Annahme der beschränkten Haftpflicht. Der Verein firmierte ab nun als “Landwirtschaftlicher Darlehenskassen- und Consumverein zu Kühren”. Als neues Geschäftsfeld kam das Darlehnsgeschäft verbunden mit einer Sparkasse hinzu.
01.11.1891
Durch Lehrer Ihle wurde der Männergesangsverein zu neuem Leben erweckt, obwohl der damalige Kantor von dieser Gründung abgeraten hatte, weil Kühren “kein Boden für derartige Sachen” sei.
1894
Gustav Hübner, Stellmacher, war Schankwirt des Gasthauses “Zur Erholung”.
12.05.1896
In der Bezirksausschusssitzung der Amtshauptmannschaft Grimma wurde die Feuerlöschordnung für den Verband Kühren-Streuben genehmigt.
12.12.1897
Das Haus, die Scheune und das Stallgebäude des Wirtschaftsbesitzers Glauche brannten nieder.
13.12.1897
In der Scheune des Gutsbesitzers Scheibe brach Feuer aus. Auch ein Seitengebäude und die Scheune des Nachbars Aé wurden in Asche gelegt.
1899
Der Landwirtschaftliche Darlehenskassen- und Consumverein zu Kühren führte eine Pferdeversicherung als neuen Geschäftszweig ein.
um 1900
Die Gemeinde Kühren verkaufte den Großteich an die Gemeinde Burkartshain (angeblich für 1 Faß Bier).
gab es im Ort noch 2 Hufschmiede, 2 Stellmacher, 1 Sattler, 1 Böttcher, 2 Tischler, 2 Bäcker, 1 Fleischer, 5 Schneider, 1 Glaser, 1 Dachdecker, 1 Barbier, 3 Schuhmacher.
14.07.1901
Sängerfest der Sängervereinigung Wurzen-Land in den Gärten der Gutsbesitzer Scheibe und Weidelt
1902
Der “Landwirtschaftliche Darlehenskassen- und Consumverein zu Kühren” überarbeitete und änderte wiederum sein Statut, die jedoch Haftform, Haftsumme, Geschäftsanteile und Verwaltung nicht berührte. Er nannte sich ab nun “Ländlicher Wirtschaftsverein zu Kühren” eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftung.
27.12.1902
Scheunenbrand bei Gemeindevorsteher Moßdorf und Herrn Berthold.
07.01.1903
Die neu gebaute Scheune und das Seitengebäudes von Gutsbesitzer Schlegel brannten nieder.
11.01.1903
Die Gemeinde setzte 1 000 Mark Belohnung aus, um den Brandstiftern der in der letzten Zeit gelegten Brände habhaft zu werden.
14.09.1903
Brandstiftung in der Scheune von Gutsbesitzer Klepzig.
14.11.1903
Gründung einer Wasserleitungsgenossenschaft.
24.12.1903
Feuer in der Wohnung der Witwe Busch.
11.10.1904
Zerstörung der Scheune des Gutsbesitzers Heinrich Seidel durch Brandstiftung. Seit 1898 war das die 20. Brandstätte im Kirchspiel.
14.08.1905
Großbrand der Scheune und des Wohnhauses von Korbmacher Kleeberg.
1906
Die Vergrößerung des Ländlichen Wirtschaftsvereins machte den Bau eines eigenen Speichers in Wurzen und im Anschluß daran die Verlegung des Hauptgeschäftes nach Wurzen nötig.
1907/08
Der Schweizer Jacob Pulver baute am Ortsausgang Richtung Wurzen das rote Backsteingebäude als Dampfmolkerei. Dieser Betrieb bestand bis 1953.
01.05.1909
Eröffnung des Haltepunktes Kühren an der Eisenbahnstrecke Leipzig-Dresden.
15.12.1909
Gründung einer Heimsparkasse durch den Ländlichen Wirtschaftverein Kühren.
1912
Der Ländliche Wirtschaftsverein nahm an seinem Standort Wurzen eine Kartoffelflockenfabrik in Betrieb.
Abbruch der baufälligen Schule von 1827 und Neubau an gleicher Stelle ab Monat April.
30.06.1912
Zweites Sängerfest der Sängervereinigung Wurzen-Land in Kühren.
17.10.1912
Feierliche Schulweihe in Anwesenheit von Vertretern der Königl. Bezirksschulinspektion.
1913
Albin Schöne gründete den Verein Volkspflege für den Amtsbezirk Wurzen. Der Verein gab ein Heimatblatt heraus und förderte die ländliche Wohlfahrtspflege. Am 13.11.1937 musste der Verein in Liquidation treten, die 1943 beendet war.
Max Böttger gründet den Tanz- und Sportverein.
1914
Ab Ende Februar bezogen erste Haushalte Kührens von den Kulkwitzer Werken “Licht und Kraft” elektrischen Strom.
24.06.1917
Die 1889 geweihten Kirchenglocken wurden für Kriegszwecke beschlagnahmt, abgenommen und abgeliefert.
1918
eine Grippewelle forderte neun Todesopfer
1921
Der Liedermeister des Männergesangsvereines, Lehrer Friede, vereinigte diesen Verein mit dem Damengesangsverein zu einem Gemischten Chor.
1922
Einweihung der neuen Bronzeglocken.
1925
Dr. Röder als erster Arzt in Kühren eröffnete seine Praxis, wo er bis 1968 praktizierte.
24.03.1925
Gründung des Frauenvereins.
1926
Der Ländliche Wirtschaftsverein nahm in Wurzen eine Siloanlage mit 18 eisernen Silozellen mit einem Fassungsvermögen von 2 500 Tonnen Handelsgetreide in Betrieb.
1927
Die Waffelfabrik von Oswald Brosche nahm ihren Betrieb auf
1928
Am Standort des Ländliche Wirtschaftsverein in Wurzen kam die Genossenschaftsmolkerei hinzu.
1930
Der Ländliche Wirtschaftsverein Kühren e. G. m. b. H. erstreckte sich über 116 Ortschaften, die Gesamtanbaufläche betrug rund 24 000 ha, darunter 28 Rittergüter mit 8 000 ha Anbaufläche. Die Mitgliederzahl war auf etwa 1 100 gestiegen.
1933
führte der Gesangsverein die Bezeichnung “Chorgesangsverein Kühren”.
Anschluss des Frauenvereins an den Christlichen Frauendienst.
1934
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.
1937
Konkurs des Vereins Volkspflege.
01.03.1939
Die Erbhöferolle im Amtsgerichtsbezirke Wurzen wies für Kühren 28 Erbhöfe mit einer Fläche von 632,592 ha aus.Erbhöfe, die 100 und mehr Jahre in Familienbesitz sind: Schöne, Heinrich Alfred seit 1821 Lessig, Liska Elsa, geb. Pötzsch seit 1828
04.05.1942
Die Glocken wurden abermals für Kriegszwecke beschlagnahmt und abgeliefert. Kühren durfte die Mittlere behalten, weil die Kleine gesprungen war und misstönig klang.
01.03.1943
Eisenbahnunglück, drei Güterzüge fuhren aufeinander. Nur ein Toter und mehrere Verletzte.
14.01.1944
Gründung eines Kaninchen-Züchter-Vereins.
April 1945
Todesmarsch von Häftlingen aus Richtung Wurzen durch Kühren weiter in Richtung Oschatz. Drei Tage lang zogen männlich Sträflinge durch den Ort. Danach folgten Frauenkolonnen. Tiefflieger beschossen die SS-Leute und trafen dabei den Häftlingszug. Sieben Häftlinge waren sofort tot, weitere starben später. Alle Toten wurden auf dem Friedhof in Kühren begraben.
14.04.1945
Angriff von vier amerikanischen Jagdflugzeugen auf einen haltenden Personenzug. 23 Tote waren zu beklagen, 16 davon liegen auf dem Kührener Friedhof begraben.
15.04.1945
Tieffliegerangriff auf eine rastende Fuhrparkkolonne auf den Markt.
16.04.1945
der Eisenbahnverkehr ruhte.
17.04.1945
Zusammenbruch der Stromversorgung.
18.04.1945
Einstellung des Schulbetriebes.
24.04.1945
Besetzung Kührens durch amerikanische Truppen.
05.05.1945
Einmarsch sowjetischer Truppen.
08.05.1945
Waffenstillstand
17.05.1945
Wiederaufnahme des Zugverkehrs.
13.06.1945
Wiederbeginn der Post- und Zeitungszustellung.
25.06.1945
Aufnahme des Schulunterrichtes.
1945
Ein Teil der Dorfäcker und auch das Pfarrfeld mussten abgegeben werden, damit besonders Umsiedler sich Gärten zur Selbstversorgung einrichten konnten (heute Kleingartenanlage).
1946
Gründung des Kirchenchores
1947
Gründung des Gartenvereins “Zur Erholung”
20.02.1947
Scheunenbrand bei Bauer Aé
Seit 1949
waren Gast- und Feldwirtschaft des Gasthauses “Zur Erholung” verpachtet, das Schankrecht ruht seit 1952.
03.07.1949
Gründung der Vereinigung der Natur- und Heimatfreunde durch Max Naumann.
1950
aus der Vereinigung der Heimatfreunde entstand eine Ortsgruppe des Kulturbundes der DDR.
Oktober 1950
Streuben und Trebelshain wurden nach Kühren eingemeindet.
Juli 1952
Im Rahmen einer Verwaltungsreform wurden in der DDR die Länder aufgelöst und durch Bezirke ersetzt. Aus dem ehemaligen “Wurzener Land” entstand außerdem der Kreis Wurzen im Bezirk Leipzig, zu dem der Ort ab nun gehörte.
1952
Überführung der genossenschaftlichen Wasserleitung in Gemeindeeigentum.
15.02.1953
Bildung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) Typ I “Pionier”. Sie entstand aus 5 bäuerlichen Betrieben (10 Mitglieder) mit 62 ha. Bis 1954 wirtschaftete sie als Typ I.
1953
Das Gebäude des früheren Gasthauses “Zum Tiger” wurde bis 1991 als Verwaltungsgebäude der LPG genutzt.
Bau des Wasserwerkes auf dem Hockerberg und Wasserleitungsbau.
1954
renovierte die Kirchengemeinde das Gotteshaus in Vorbereitung der 800 Jahrfeier. Unter den 7 Putzschichten der Apsis waren Fresken verborgen (von 1400). Erstaunlich ist die Erhaltung der alten Farben und die berührende Darstellung der Menschen.
01.06.1954
Eröffnung des Kindergartens.
1954
800-Jahrfeier der Ersterwähnung des Ortes.
10.12.1954
Die Mitglieder der LPG Typ I “Pionier” beschlossen im Typ III zu arbeiten.
1955
Im Grundstück des Gasthauses “Zur Erholung” war bis Mitte der 60er Jahre hier eine Fisch- und Gemüseverkaufsstelle.
Bau der Kläranlage
1958/59
Gründung des Ziegenvereins
25.3.1960
13 Bauern arbeiteten ab nun zusammen in der LPG Typ I “Fortschritt”.
1961/62
Erweiterung des Wasserwerks auf dem Hockerberg.
01.01.1967
Die LPG “Pionier” Kühren trat dem Kooperationsverband Dornreichenbach-Kühren-Falkenhain-Thammenhain bei.
27.06.1967
Grundsteinlegung für ein Teilgebäude der 10-klassigen Polytechnischen Oberschule in der Nordstraße. Entstehung des Sportplatzes an der neuen Schule.
1967
Bau einer neuen Bahnbrücke
Bau der LPG-Wohnblocks in der Bahnhofstraße und auf den Bäckenberg.
Der Mühlgraben wurde verfüllt und auch das Mühlrad am Mühlengebäude abgerissen.
März 1969
Entfernen des Kriegerdenkmales auf dem Markt. Die Namenstafeln wurden an der Nordseite des Friedhofes angebracht und sind stark verwittert.
1969
Beginn des Schleusenbaues
1971
Auflösung der LPG Typ I “Fortschritt”. Alle Bauern traten in die LPG “Pionier” ein.
1972
Gründung der Sportgemeinschaft “Traktor” Kühren. Seit 1990 “TSV 1913 Kühren e.V.”
01.01.1973
Gründung der Kooperativen Abteilung Pflanzenproduktion (KAP)
05.10.1974
Namensweihe der Polytechnischen Oberschule Kühren. Sie erhielt den Namen “Hermann-Matern-Oberschule”.
1976
Von Friedrich Naumann wurde der Elefant gebaut und als Springbrunnen auf dem Markt aufgestellt.
1978
Beim Bau des Hochbehälters für das Wasserwerk auf dem Höckerberg fand man frühmittelalterliche (mit Zahnstempelornamenten) und spätslawische Scherben (mit Wellenornamenten-Kammzügen).
1979
Postraub in Kühren – die Täter erbeuteten ein parkendes Postauto mit 70 000 Mark Beute. Trotz intensiver Fahndungsarbeit wurden die Täter niemals ermittelt.
1982
Turnhallenbau in der Nordstraße
Bau der Kinderkrippe
1983
Gründung des Gemischten Chores Kühren, Chorleiterin Evelin Putschli
1983/85
Bau zahlreicher Eigenheime in der Bahnhofstraße.
1986
baute die LPG den zweiten Wohnblock auf dem Bäckenberg mit 16 Wohnungseinheiten.
21.06.1986
Einwiehung des Spielplatzes auf dem Hockerberg (5 Jahre in Benutzung)
1987
Bau des Freibades
Baubeginn eines neuen Trafohäuschens an der neuen Schule.
1988
Dorffest, 100 Jahre Elefantenmord in Kühren
1988
Das “Gasthaus Thieme” stellte seinen Betrieb ein.
09.11.1989
Wendepunkt in der Geschichte – Mauerfall und Grenzöffnung zwischen der DDR und der BRD.
1989/90
Auflösung der LPG (T) “Pionier” in Privatbesitz.
Gründung des Kabelfernsehens (Standort neue Schule)
01.07.1990
Währungsunion zwischen der Bundesrepublik und der DDR. Die D-Mark wurde zum alleingültigen Zahlungsmittel. Die Währungsunion bildete den entscheidenden ökonomischen Schritt für die Vereinigung der beiden deutschen Staaten.
03.10.1990
Wiedervereinigung Deutschlands, Tag der deutschen Einheit.
01.01.1991
Gründung des landwirtschaftlichen Unternehmens durch Lothar u. Christiane Schlegel (Ackerbau und Schweinemast).
01.04.1991
Gründung des bäuerlichen Unternehmens der Familie Neuber (Rinderzucht)
1991
Restaurierung der Fresken in der Kirche
07.09.1992
Die Aufbereitungsanlage des neuen Wasserwerkes wurde in das bisherige System der Wasserversorgung eingebunden.
1992/93
Bau der Filiale der Sparkasse Muldental.
Nutzung der Schule für die sogenannte Orientierungsstufe (Klassen 5 und 6) der Mittelschulen Kühren und Burkartshain. Die Kührener Schüler der Klasenstufen 7 -10 gingen ab nun in die Mittelschule Burkartshain.
Mai 1993
Schaffung eines Spielplatzes an der neuen Schule
Juni 1993
Übergabe des Gebäudes der Kinderkrippe an die Post, wurde zum Poststützpunkt umgebaut. Zentrum der Landzustellung für Kühren, Streuben, Trebelshain, Sachsendorf, Wäldgen, Burkartshain, Mühlbach, Kornhain, Nitzschka, Oelschütz, Pyrna, Dehnitz, Meltewitz/Mark Schönstädt.
01.01.1994
Die Gemeinden Burkartshain (mit Birkenhof, Kornhain, Mühlbach, Nitzschka, Oelschütz, Pyrna, Sachsendorf, Wäldgen) und Kühren (mit Streuben und Trebelshain) vereinigen sich im Zuge der Gemeindegebietsreform zur Gemeinde Kühren-Burkartshain.
01.08.1994
Im Zuge der Verwaltungsreform gehörte der Ort ab nun zum neu gebildeten Kreis “Muldentalkreis”.
1994
Auf Anregung von Pfarrer Schoene gründete Reinhard Neuber einen Posaunenchor.
1995
Die Wohnblocks auf dem Bäckenberg wurden saniert.
Eigenheimbau in der Nordstraße
28.11.1995
Nach einer Bauzeit von ca. 6 Monaten wurde die neue Straßenbrücke eingeweiht, die durch den Ausbau der ICE-Strecke notwendig wurde. Der Übergang heißt Mark Schönstädt, gehört aber zur Flur Kühren. Hier überqueren die Straßen Kühren-Meltewitz und Streuben-Dornreichenbach die älteste Fernbahnlinie Deutschlands. Außerdem wurden 2,2 km Straße neu gebaut.
1995/96
Abriss des Bahnhofgebäudes
05.07.1996
Übergabe des neuen Klärwerkes
1996
Bau der Gasleitung in der Schulstraße.
In der Kirche erfolgte eine umfassende Innenrenovierung.
1996/97
Ausbau der Eisenbahnstrecke zwischen Wurzen und Dornreichenbach für ICE-Züge, Höchstgeschwindigkeit über 200 km/Stunde.
1997
Baubeginn von Eigenheimen in der Meltewitzer Straße (Waldblick)
Stilllegung der großen Waage in der Schulstraße
1998
Das ehemalige Schulgebäude in der Schulstraße wurde als Wohnhaus um- und ausgebaut.
In der Nordstraße und Meltewitzer Straße wurden Flächen für die Wohnbebauung erschlossen.
21.06.2000
Gründung des Heimatvereins
2000/01
Die Schule in der Nordstraße wurde als Grundschule für die Gesamtgemeinde Kühren-Burkartshain genutzt.
2001
Abriss der Investruine auf dem Hockerberg
01.01.2002
Die D-MARK war kein gültiges Zahlungsmittel mehr. In 12 europäischen Ländern wurde der EURO einheitlich neues gesetzliches Zahlungsmittel.
August 2002
Jahrhundertflut